Positive Fehlerkultur in Schulen und Familien führt zu glücklicheren Erwachsenen
Positive Fehlerkultur in Schulen und Familien führt zu resilienteren Erwachsenen.
Individuelles Eingehen auf Bedürfnisse wird immer noch zu oft mit Kuschelpädagogik verwechselt.
Früher war der äussere Schein wichtiger als heute. Es gab klare Verhaltensregeln und Kleiderordnungen. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe war Voraussetzung für Erfolg. Wer aus der Gemeinschaft ausgestossen wurde, sah sich einem Überlebenskampf gegenüber. Hautpsache, man hinterliess einen guten Eindruck. Dazu gehörte es, Fehler und Unzulänglichkeiten gekonnt zu überspielen und selbst voran zu kommen.
In der Schule war der Rahmen enger und die Strafen folgten bei Regelverstössen sofort. Klar, dass man sich möglichst nicht erwischen liess, wenn man etwas falsch gemacht hatte. Gehorsam führte zu angepassten Menschen, die ihren Pflichten in der Regel nachgekommen sind und eigene Bedürfnisse eher ignorierten.
Es gibt verschiedene Ansätze, um eine positive Fehlerkultur in der Schule zu etablieren und den Einfluss auf das weitere Leben in Familie und Gesellschaft zu verbessern.
Lehrpersonen, die sich der Bedeutung positiver Fehlerkultur bewusst sind und deren Auswirkungen kennen, nehmen sich Zeit, die individuellen Stärken und Schwächen ihrer Schüler*innen zu erkennen und zu fördern.
Diese werden ermutigt, sich gegenseitig zu helfen und von einander zu lernen. Dies kann durch Gruppenarbeit, Lernpartnerschaften und Feedbackkultur erreicht werden. Dadurch entsteht das Gefühl der Zusammengehörigkeit und des gegenseitigen Respekts und schult auch die Selbstkritik.
Viele kennen bis ins Erwachsenenalter den inneren Kritiker, der oft sehr streng ist. Eine wohlwollende innere Stimme kann einem das Leben sehr erleichtern.
Warum nicht bereits früh damit anfangen, sich positiv selbst zu motivieren?
Anstatt sich ausschliesslich auf Noten und Leistungen zu konzentrieren, legen Schulen und Lehrpersonen den Fokus auf die individuelle Entwicklung der Schüler*innen. Dies bedeutet, Fehler als Lernchancen zu betrachten und Schüler*innen zu motivieren, aus ihren Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
In einer lernfreundlichen Atmosphäre, lernen sie, ihre Meinungen und Ideen zu äussern. Dies kann durch offene Diskussionen, respektvolles Feedback und die Anerkennung von individuellen Beiträgen erreicht werden.
Zeit- und Leistungsdruck können negative Auswirkungen auf die Fehlerkultur haben. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu setzen und den Schüler*innen genügend Zeit zu geben, Fehler zu machen und daraus zu lernen.
Eine positive Fehlerkultur nicht nur in Schulen, sondern auch in Familien und in der Gesellschaft zu fördern, ist von grundlegender Wichtigkeit. Eltern und Erziehungsberechtigte können dabei eine entscheidende Rolle spielen. Sie zeigen ihren Kindern, dass Fehler normal sind und dass Fehler eine Gelegenheit zum Lernen bieten.
Indem sie die Kinder ermutigen, ihre Stärken und Schwächen anzuerkennen und zu akzeptieren, können sie dazu beitragen, dass ihre Kinder zu selbstbewussten und resilienten Erwachsene werden.
Insgesamt kann eine positive Fehlerkultur in der Schule und im Elternhaus dazu beitragen, dass Schüler*innen besser mit Anforderungen des Lebens umgehen können. Es fördert auch den Zusammenhalt und die Kooperation in der Gemeinschaft und ermöglicht, die Potenziale zu entfalten.
Wie wir mit uns selbst und anderen umgehen, hat einen grossen Einfluss auf unsere Beziehungen und letztendlich auf die Gesellschaft als Ganzes. Durch Selbstannahme entwickeln wir ein gesundes Selbstwertgefühl und den respektvollen Umgang mit anderen.
Dadurch tragen wir dazu bei, dass sich Menschen jeder Altersgruppe aufgehoben und unterstützt fühlen. Psychisch und physisch belastete Menschen erhalten Begleitung, bevor sie in grosse Probleme geraten. Dies eine wichtige Vorbeugung für Burnout und diverse Krankheiten.
Ich gehe davon aus, dass wir unbedingt lernen müssen, mit der Heterogenität in unserer Gesellschaft aktiv und bewusst umzugehen.