Emotionale Bildung in Zeiten von KI: Warum unsere Schulen mehr als nur Wissen vermitteln müssen
Die Bedeutung emotional-sozialer Entwicklung für eine gesunde Zukunft
In der heutigen schnelllebigen und technologisch fortschrittlichen Welt sind Wissen und Informationen leichter zugänglich als je zuvor. Während wir uns in der digitalen Ära weiterentwickeln, sollten wir auch erkennen, dass der Schlüssel zu einer gesunden und prosperierenden Gesellschaft nicht nur im Wissen liegt. Ganz wichtig ist dabei die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kinder.
Immer mehr Lehrer, Eltern und Fachleute im Bildungsbereich sind sich bewusst, dass viele Kinder und Jugendliche mit emotionalen Herausforderungen kämpfen. Es fehlt ihnen an einer emotionalen Bindung und Unterstützung. Dies ist nicht nur ein individuelles Problem. Es beeinflusst das gesamte Familiensystem und das Lernen in der Schule. Kinder, die emotional nicht abgeholt werden, haben Schwierigkeiten, ihre Gefühle auszudrücken und gesunde Beziehungen aufzubauen. Dies führt oft zu Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten.
Liebe und Mitgefühl motivieren uns, Herausforderungen anzunehmen. Die emotionale Bildung sollte eine zentrale Komponente in unseren Schulen sein. Denn um sich in dieser digitalen Welt gesund und erfolgreich bewegen zu können, braucht es ganz bestimmte Fähigkeiten. Auch hier gilt, was wir als Kinder bereits verinnerlicht haben, stärkt uns für das ganze Leben.
Wenn Eltern und Lehrpersonen als emotionale Brücken agieren, schaffen sie einen Raum, in dem Kinder ihre Gefühle erkunden und verarbeiten können. Emotionale Bildung wird so zu einer zentralen Komponente im Schulwesen. Es geht darum, Schüler nicht nur akademisch, sondern auch emotional und sozial zu fördern. So bekommen sie Werkzeuge, um in einer komplexen Welt zu bestehen.
Wenn unsere Kinder und Jugendlichen von klein auf ihre Achtsamkeit mehrmals täglich nach Innen lenken, lernen sie dabei, wie sich die einzelnen Gefühle anfühlen und wo im Körper sie sich bemerkbar machen. Diese Fähigkeiten im erwachsenen Leben zur Verfügung zu haben, bringt im Arbeitsumfeld und in Familien neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
In der Schule zu lernen, dass ich für meine Gefühle verantwortlich bin und ich niemand anderem die Schuld dafür geben kann, verändert unseren Umgang miteinander. Wenn ich weiss, wie ich mit meiner Angst, Trauer, Wut, Scham, Schuld und Ohnmacht umgehen kann, fühle ich mich sicherer im Leben. Denn wir alle wissen, dass das Leben uns immer wieder damit konfrontiert.
Denn wenn ich meine Gefühle unterdrücke, ist es, als ob ich einen Wasserball unter die Wasseroberfläche drücke. Es braucht viel Energie und sobald ich kurz loslasse, spickt dieser mir unkontrolliert und mit grosser Wucht entgegen!
Schulen werden dann zu Orten, wo sich Schüler*innen wohl fühlen, wenn Gefühle Raum bekommen und der Umgang mit ihnen zu einem wichtigen Lerngegenstand wird. Mit (Gefühls-)Bällen gekonnt zu jonglieren, macht uns zu Lebenskünstler*innen.
Diesen Wandel vollziehen Schulen, indem sie zu Orten werden, an denen emotionale Bildung ebenso wichtig ist wie akademisches Wissen. Lehrpersonen sollten geschult werden, um emotionale Intelligenz bei ihren Schüler*innen zu fördern. Diese lernen, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen und auszudrücken. Durch das sozial-emotionale Lernen im Unterricht, verbessert sich das Klassenklima und nimmt das Wohlbefinden der Schüler zu. Schulen sollten Räume schaffen, in denen Kinder über ihre Emotionen sprechen und lernen können, Konflikte konstruktiv zu lösen.
Um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, ist es wichtig, dass Eltern und Lehrpersonen zusammenarbeiten. Gleichzeitig das Bewusstsein für die Wichtigkeit emotionaler Bildung zu teilen und die Chancen der digitalen Möglichleiten zu nutzen, macht uns für die Zukunft bereit. Ohne zu wissen, wie diese genau aussehen wird, können wir eine neue Generation von Kindern heranziehen. Diese ist nicht nur akademisch versierter, sondern auch emotional intelligenter. Wenn wir unsere Jugend darin begleiten wollen, verlangt das von uns Erwachsenen ebenfalls, dass wir uns mit ihnen zusammen weiterentwickeln.